Waldbaden

Waldbaden – wie geht das?
Wir erklären Ihnen, wie Ihre Auszeit im Wald zu einem Gewinn wird √ Tipps √ Tricks √ Informationen

Waldbaden – Mehr seelische und körperliche Gesundheit dank Dr. Wald

Wie erholsam ist ein ausgedehnter Spaziergang durch einen lichten Mischwald; die Sonne malt durch das Blätterdach der Bäume Lichtpunkte auf den Boden, der Wind rauscht durch die Zweige und die Vögel singen um die Wette. Es duftet nach Moos und feuchter Erde, in der Ferne klopft ein Specht und schon nach wenigen Schritten breitet sich das wunderbare Gefühl der Erholung aus. Bestimmt haben Sie schon selbst einmal erfahren dürfen, wie erquickend und belebend ein Gang durch die Natur sein kann.
Das beiläufige Flanieren lässt sich in seiner Wirkung noch durch bewusstes Erleben des Waldes verstärken. Gerade in Japan und Korea spielt der achtsame Aufenthalt im Wald, das so genannte Waldbaden, auf Japanisch: Shinrin-yoku, schon seit langer Zeit eine wichtige Rolle in der Prävention. Längst ist die positive Wirkung des Waldes auf Körper, Seele und Geist durch mehrere Studien auch wissenschaftlich bewiesen.

Dieser Artikel beschäftigt sich mit Waldbaden und seinen positiven Folgen für Ihre Gesundheit. Wir möchten Sie inspirieren, das nächste Mal nicht einfach nur spazieren zu gehen, sondern im Wald zu baden und ihn mit allen Sinnen zu genießen. Neben praktischen Tipps und Hinweisen verraten wir Ihnen, warum es sich vor allem gesundheitlich lohnt, dem Shinrin-yoku, dem Waldbaden, ganz hinzugeben.

Definition: Was ist Waldbaden?

Waldbaden kommt aus Asien: Menschen gehen in die Natur, um sich zu entspannen und zu meditieren. In der japanischen Tradition des Shintoismus verstehen sich die Gläubigen als Teil der Natur, als Naturwesen, das nicht über der Natur steht. So war es dort schon immer üblich, einfach einem Wasserfall zu lauschen oder unter der Kirschblüte zu meditieren.
Bereits seit dem frühen 20. Jahrhundert setzen sich Wissenschaftler*innen dort mit dem Thema auseinander. In Korea erforscht das „Korea Forest Research Institute“ seit 1922 den Wald nicht nur als Rohstofflieferant, sondern auch als Ort der Erholung. Erstmals in den frühen Achtzigern des letzten Jahrhunderts sprach das japanische Landwirtschaftsministerium von „Shinrin-yoku“, was soviel bedeutet wie „Waldbad“, bzw. „Waldluftbaden“.
Auch in Deutschland gibt es eine lange Tradition, die den Wald als Erlebnis-, Lehr- und Erholungsraum sieht, angefangen mit der Wandervogel-Bewegung oder der Waldorfpädagogik. Häufig wird der Wald aber nur als Destination gesehen oder als Kulisse für sportliche Betätigung. Das ist grundsätzlich nicht verkehrt, aber Waldbaden ist mehr als im Grünen spazieren gehen. Es erfordert einen bewussten und achtsamen Aufenthalt, während dessen Sie sich auf das Erlebnis Wald einlassen und mit allen Sinnen wahrnehmen und genießen.

Gesundheitliche Vorteile des Waldbadens

Ein achtsamer Aufenthalt im Wald bietet verschiedene Vorteile. Natürlich bedeutet die Ruhe des Ortes an sich schon eine Entspannung. Weit weg von der Reizüberflutung und dem Lärm der Stadt können Sie abschalten, Alltagsprobleme können Sie für den Augenblick zur Seite legen.
Dies senkt den Blutdruck, wirkt ausgleichend, das Herz schlägt ruhiger, Muskeln entspannen sich. Die verschiedenen Grüntöne der Vegetation wirken sich ebenfalls beruhigend aus und entspannen die Augen. Die Luft in einem Wald trägt weniger Staubpartikel, ist reiner und stärker mit Sauerstoff gesättigt. Die Luftfeuchtigkeit im Sommer ist höher, die Temperatur niedriger, was der Organismus als angenehm und weniger belastend empfindet, vor allem bei großer Hitze.
Ätherische Öle und andere Wirkstoffe, vor allem sogenannte Terpene, wirken über die Haut und die Schleimhäute – Sie laufen gewissermaßen durch angewandte Aromatherapie. In diesem Interview verraten wir Ihnen mehr über Aromatherapie. Es existieren rund 8.000 Terpene. Sie dienen eigentlich der Kommunikation der Pflanzen untereinander, um Pilze, Bakterien und andere Schädlinge abzuwehren, wirken sich aber auch positiv auf den Menschen aus, indem sie das Immunsystem aktivieren und die Abwehrkräfte stärken.
Möchten Sie mehr über Aromatherapie im Allgemeinen erfahren? In diesem Artikel erläutern wir diese bewährte alternative Medizin.

Schäden durch Waldbaden?

Waldbaden an sich hat keine gesundheitsschädliche Wirkung. Allerdings kann der Aufenthalt im Wald Risiken bergen. Allergiker*innen sollten den Pollenflug-Kalender im Blick haben und lokale Vorkommen der Gewächse beachten, auf die sie allergisch reagieren könnten. Auch kann ein Spaziergang im Herbst in einem Laubwald für empfindliche Menschen mit Reizungen der Atemwege einhergehen, da das feuchte Laub mit Pilzsporen belastet sein könnte. Vorsicht, wenn Sie Beeren naschen: Manche Früchte des Waldes sind giftig, es droht auch Gefahr durch den Fuchsbandwurm.
Auch das Sammeln von Pilzen sollten denen vorbehalten sein, die sich sehr gut damit auskennen. Jahr für Jahr kommt es durch Verwechslung zu Vergiftungen. Vorsicht auch, wenn Sie Bärlauch sammeln möchten: Man kann ihn sehr leicht mit Maiglöckchen verwechseln.
Folgen Sie bei Zecken den Hinweisen der örtlichen Behörden: Beugen Sie mit Kleidung, die Arme und Beine bedeckt, sowie einem entsprechenden Abwehrmittel vor. Haben Sie Fragen, wie Sie sich am besten gegen Insekten, ganz gleich ob Zecken oder Mücken, schützen können? Sprechen Sie uns an, wir beraten Sie gern.
All das sind aber Gefahren, mit denen Sie leicht umgehen und gegen die Sie sich schützen können. Den gesundheitlichen Nutzen des Waldbadens wiegen die Gefahren allemal auf.

Wie geht Waldbaden?

Beim Waldbaden geht es weniger um sportliche Aktivitäten, sondern darum, wirklich entspannt da zu sein. Gehen Sie alleine – oder zumindest nicht im Gespräch mit Anderen – langsam spazieren. Nehmen Sie alles in sich auf:

  • Schauen Sie, wie die Blätter im Wind tanzen, wie sich lichtes Grün mit tiefdunklen Tönen abwechselt und wie Käfer vorbeifliegen. Berühren Sie den Boden oder die Rinden der Bäume, streicheln Sie Zweige und tauchen Sie die Hand in das kühle Wasser des Bachs.
  • Lauschen Sie dem Singen der Vögel und dem Klagen der Eule. Hören Sie, wie der Wind in den Wipfeln rauscht und der Bach über die Felsen gluckst.
  • Schnuppern Sie das modrige Laub, die würzigen Kräuter und die frische Tanne.
  • Sie können langsam laufen oder einfach sitzen oder die Aussicht in einer Hängematte genießen. Lassen Sie sich überraschen, wie es sich anfühlt, immer mehr zu sich zu kommen.
  • Machen Sie beispielsweise Yoga oder Feldenkrais, Qi Gong oder Tai Chi oder dehnen Sie sich einfach nur genüsslich. Meditieren Sie oder lauschen Sie in die Geräusche des Waldes.
  • Legen Sie sich auf eine Decke, kuscheln Sie sich an einen Baum.

Es gibt viele Möglichkeiten, achtsam den Moment im Wald zu erspüren und zu erleben. Ihr Aufenthalt soll nur Entspannung zum Ziel haben, ohne Druck und Erwartung sein: Sie müssen nichts erreichen. Dieser Verzicht auf das Leistungsprinzip ist dabei vermutlich die größte Herausforderung für uns Europäer*innen.

Worauf kommt es beim Waldbaden an?

Beim Waldbaden kommt es darauf an, dass Sie abschalten. Schalten Sie Ihr Handy aus und versuchen Sie, nicht an Ihre aktuellen Themen und Problemen zu denken. Konzentrieren Sie sich auf sich selbst und Ihren Körper. Oder fokussieren Sie sich auf die Umgebung, um aus dem Alltag herauszukommen, abzuschalten und Abstand zu nehmen zu den Reizen, denen Sie tagtäglich ausgesetzt sind. Lassen Sie sich quasi in die Natur hineinziehen und tauchen Sie ein in die Atmosphäre des Waldes. Nur so können sich Gesundheitsparameter positiv verändern.

Kleiden Sie sich zweckmäßig und dem Wetter entsprechend; Outdoor-Kleidung hat sich bewährt, die auch Beine und Arme bedeckt, um Insekten kein leichtes Spiel zu geben. Sie sollten auch ein Insektenschutz mitnehmen, um sie abzuwehren, vor allem Zecken können gefährlich werden.
Sprühen Sie beispielsweise unser Mosquito Raumspray Bio auf die Kleidung. Diese ätherische Ölmischung u.a. mit Citronella und Lemongrass hält lästige Insekten auf Abstand. Etwas stärker und daher besser gegen Zecken wirkt Anti Brumm Naturel, das aber nicht für die Kleinsten und Schwangere geeignet ist. Hier empfehlen wir Stichfrei von Ballistol. Es ist zwar nicht natürlich, bzw. natürlichen Ursprungs wie die anderen genannten Mittel, aber gut verträglich (Kinder ab zwei Monate).

Wenn Plagegeister dann doch einmal zugestochen oder gebissen haben, hilft unser Insektenstiche Roll on. Durch seine kühlende und abschwellende Wirkung stillen Sie den Juckreiz und lindern den Schmerz.
Denken Sie außerdem an ausreichend Flüssigkeit; Wasser oder ungesüßte Tees sind gut. Kennen Sie beispielsweise unseren Glückstee, ein wohlschmeckender Haustee mit Lemongrass und Ingwer, oder den wärmenden Drachentee mit zimtiger Note und leichter Schärfe? Wenn Sie möchten, packen Sie auch Proviant und eine Decke ein. Wir empfehlen Ihnen, Stift und Notizbuch mitzunehmen. So können Sie sich etwas notieren, wenn Ihnen etwas einfällt. Lassen Sie sich künstlerisch inspirieren von dem, was Sie sehen, was Sie hören, was Sie riechen, was Sie fühlen und spüren.

Nehmen Sie sich ein Andenken mit aus dem Wald: ein Stück Rinde, einen Stein oder einen Ast. Bitte respektieren Sie die Natur und pflücken Sie nicht einfach Zweige oder Blumen, die womöglich noch unter Naturschutz stehen. Hat Sie ein Duft oder eine Pflanze besonders berührt? Erzählen Sie uns davon, bestimmt führen wir ein ätherisches Öl, einen Tee, eine Tinktur oder eine spagyrische Essenz, die Ihnen ermöglicht, Ihr Erlebnis im Wald mit in den Alltag zu nehmen.

Wo kann man am besten Waldbaden?

Es kommt mehr auf die Haltung an, mit der Sie waldbaden als die eigentliche Landschaft. Im Prinzip können Sie also überall waldbaden. Es ist aber wirkungsvoller, wenn Sie es an besonders schönen Stellen und an besonders ruhigen Stellen machen. Seien Sie wirklich bei sich und nicht geistig schon beim nächsten Termin, bei Projekten oder Sorgen. Allerdings ist die Wirkung ungleich stärker, wenn Sie wirklich im Wald und nicht im Park waldbaden. Denn bereits die Lärmkulisse der Stadt kann die Wirkung verringern.
Machen Sie sich also die Mühe, in die Natur herauszufahren und nehmen Sie sich anderthalb bis zwei Stunden Zeit. Besonders schön sind Wälder mit einem See. Wasser ist auch in Japan ein Ort der Entspannung, Waldbaden am See oder am Fluss wird Ihnen noch mehr Kraft und Energie schenken.
Wenn Sie es aber nicht schaffen oder keine Möglichkeiten dazu haben, einen Wald zu besuchen, dann geht auch ein großer Park mit vielen Bäumen, der Sie vergessen lässt, dass Sie eigentlich in der Stadt sind.

Fazit Waldbaden

Dr. Wald hält viel Gesundheit parat: Waldbaden ist sowohl eine Form der Prävention als auch geeignet, die Behandlung von Erkrankungen zu unterstützen. Es ist eine niederschwellige Gesundheitsvorsorge für jedermann, jede Frau und jedes Kind. Viele Untersuchungen und Studien belegen den gesundheitlichen Nutzen. Verschiedene Formen von Achtsamkeitstechniken wie Meditation, Yoga oder Atemübungen können die Wirkung verstärken. Entscheidend aber ist der achtsame Aufenthalt – genießen Sie den Moment, ohne eine bestimmte Strecke laufen oder irgend etwas leisten zu müssen.

Haben Sie Fragen zu Themen Waldbaden?

Bei allen Fragen rund um Gesundheit und Waldbaden können Sie uns gerne ansprechen.
Wir freuen uns auf Sie.