Schüßler Salze – Biochemie nach Dr. Schüßler
In diesem Artikel wollen wir Ihnen Biochemie nach Dr. Schüßler, besser bekannt unter dem Begriff „Schüßler Salze“ vorstellen, eine simple und wirksame Komplementärmedizin. Sie erhalten die apothekenpflichtigen Schüßler Salze bei uns vor Ort und im Versand.
Die Vorteile der Schüßler-Salze liegen auf der Hand: Die zwölf Basis-Salze sind einfach anzuwenden, vergleichsweise preiswert und haben keine bekannten Neben- oder Wechselwirkungen. Schüßler Salze lassen sich mit anderen Komplementär-Behandlungen ebenso gut kombinieren wie mit Schulmedizin.
Der homöopathische Arzt Wilhelm Heinrich Schüßler entwickelte diese Therapie vor rund 140 Jahren. Er selbst nannte sie Biochemie, da er davon ausging, dass eine gestörte Verteilung der Mineralstoffe im Mineralhaushalt der Körperzellen zur Entstehung von Krankheiten beitragen.
Schüßler Salze setzen einen Impuls, der Störungen beheben kann. Um die Zellen gut erreichen zu können, sind die Mineralsalze nach homöopathischen Prinzipien aufbereitet, d.h. potenziert. Auf diese Weise stelle sich das physiologisch gewünschte Gleichgewicht innerhalb und außerhalb der Zellen wieder her. Schüßler Salze sorgen für eine optimalere Verteilung und dienen zugleich als Toröffner, damit die Zellen zugeführte Mineralien besser aufnehmen.
Die zwölf Salze, mit denen Schüßler selbst seine Patient*innen behandelte, setzt die Biochemie bis auf geringe Ausnahmen unverändert heute noch ein. Therapeut*innen, die nach Schüßlers Prinzipien behandelten, fügten dem Kanon weitere, so genannte Ergänzungssalze hinzu.
Jedes biochemische Mittel ist potenziert, wird homöopathisch zubereitet. Diese Verdünnung gleicht die vorhandene Funktionsstörung aus, ohne die Funktion gesunder Zellen zu stören. Derart verdünnt, kommt es zu keiner Überdosierung der Mineralstoffe, anders als bei orthomolekularen Produkten. Daher wandte Schüßler das von Samuel Hahnemann entwickelte Prinzip der Potenzierung an.
Man lässt die Tabletten dreimal täglich im Mund zergehen mit deutlichem Abstand zu den Mahlzeiten, damit die Mundschleimhaut frei ist. Ausnahme ist die so genannte „Heiße Sieben“. Das Salz Nr. 7, Magnesium phosphoricum, können Sie in heißem Wasser auflösen und bei Schmerzen oder Krämpfen schluckweise trinken.
In der heutigen Zeit vergessen viele Patient*innen jedoch oft die dreimal tägliche Einnahme, da alles schnell und einfach sein muss.
Eine Lösung für diese Fälle: Lösen Sie die gesamte Tagesdosis der Tabletten in einer Flasche stillem Wasser auf. Trinken Sie dieses schlückchenweise über den Tag verteilt und behalten Sie jeden Schluck einen Moment im Mund. Die Mundschleimhaut nimmt dann schon einen Großteil auf. Trinken Sie das Wasser zur Einnahme der Schüßler Salze, nicht um Ihren Durst zu löschen! Kleiner Tipp: Am besten nehmen Sie eine kleine Flasche.
Schüßler Salze gibt es auch als Salben zur äußerlichen Anwendung. Oder Sie zerreiben Ihre Tabletten zu einer Paste und schmieren Sie als Umschlag auf die Haut. Alternativ können Sie auch die zerriebenen Tabletten auflegen. Bedecken Sie die Tablettenzubereitung jeweils mit einem Verband.
Schüßler-Salze helfen ganzheitlich und sanft und sind auch ideal zur Vorbeugung geeignet. Sie haben keine bekannten Neben- oder Wechselwirkungen und können problemlos neben anderen Therapien verwendet werden, sei es in der Komplementär- oder Schulmedizin. Auch bei Babys, Kindern oder während der Schwangerschaft können Sie die Vorteile der biochemischen Therapie nutzen.
Aufgrund der Bandbreite ihrer Wirkung können Schüßler Salze vielfältig eingesetzt werden. Das Prinzip ist einfach zu verstehen und eignet sich gut für die Selbstmedikation. Ein weiterer Vorteil ist der Preis: Im Vergleich zu anderen Medikamenten sind Schüßler-Salze relativ günstig und bieten somit einen kostengünstigen Einstieg in die Naturheilkunde.
Wilhelm Schüßler (*1821 in Bad Zwischenahn, † 1898 in Oldenburg) studierte in Paris, Berlin, Gießen und Prag Medizin und ließ sich 1858 in Oldenburg als homöopathischer Arzt nieder. Er entwickelte eine Therapie, bei der er Beschwerden mit Salzen therapierte, die er wie ein homöopathisches Mittel potenzierte.
Erkenntnisse und Schriften von Wissenschaftlern wie dem Chemiker Justus von Liebig (*1803, †1873), Jacob Moleschott (*1822, †1893) und dem Zellularpathologen Rudolf Virchow (*1821, †1902) inspirierten ihn, sich mit der Rolle anorganischer Stoffe im menschlichen Körper zu beschäftigen.
Moleschott erkannte, dass Zellen durch den Verlust anorganischer Salze erkranken, während Virchow den Zusammenhang zwischen einzelnen Zellen und dem gesamten Organismus verdeutlichte: „Die Krankheit des Körpers ist gleich der Krankheit der Zelle.“
Daraus schloss Schüßler, dass die Wiederherstellung der Gesundheit der Zelle und des Körpers durch die Deckung dieses Verlustes erfolgen muss. Im März 1873 veröffentlichte er die Grundzüge des neuen Verfahrens unter dem Titel „Eine abgekürzte homöopathische Therapie“.
Schüßler war davon überzeugt, dass gesundheitliche Störungen entstehen, wenn es der Zelle an essenziellen Mineralstoffen mangelt. Setzt man einen Reiz durch Zuführung dieser Mineralstoffe zu, trete eine Besserung dieser Störungen ein. Allerdings sollten die fehlenden Mineralstoffe so sehr verdünnt sein, dass der Körper sie über die Schleimhäute direkt ins Blut aufnehmen kann. Kein Umwandlungs- oder Verarbeitungsprozess soll die Aufnahme verzögern, sondern der Körper soll sofort darauf zugreifen können.
Daher potenzierte, also verdünnte er die Salze aufgrund spezieller Berechnungen. Auf diese Weise sollen die Salze den Mineralstoffhaushalt regulieren und die Konzentrationen der Mineralstoff-Ionen innerhalb und außerhalb der Zellen steuern.
Als „natürliches Functionsmittel“ komme nur eine anorganische Substanz in Betracht, die eine physiologische Funktion im Körper erfüllt. Der anorganische Stoff müsse daher im konstanten Bestand des Körpers und als physiologisch notwendig nachgewiesen sein, also essenziellen Charakter besitzen. Denn dies würde bedeuten, dass im Fall eines Mangels entsprechende Mangelerscheinungen, nämlich Störungen oder sogar Krankheitsbilder auftreten.
Schüßler bestimmte Mineralstoffverbindungen, die den Anforderungen des Körpers besonders entsprechen. Unterschiedlichen Verbindungen schrieb er unterschiedliche Funktionen zu. Er wählte beispielsweise Calcium in Verbindung mit Phosphor (Calcium phosphoricum) und schrieb ihm aufbauende und regenerierende Funktionen zu.
Auch wenn die Inhaltsstoffe der Schüßler-Salze homöopathisch hergestellt werden und in Potenzen wie D3, D6 oder D12 vorliegen, gilt hier nicht das homöopathische Ähnlichkeitsprinzip „similia similibus curentur“. Durch die homöopathische Zubereitung sollen die Moleküle vereinzelt werden, um eine bessere Resorption zu ermöglichen. Während die Homöopathie an energetische Informationen glaubt, basiert die Biochemie auf den stofflichen Eigenschaften der Mineralstoffe und deren Wirkung auf physiologisch-chemische Vorgänge im Organismus.
Ein wesentlicher Unterschied zeigt sich in der Dosierung. Ein homöopathisches Mittel wirkt durch die Information des Wirkstoffes. Je höher die Potenz, desto stärker die Wirkung. Die Dosierung ist weniger relevant: Ob Sie zwei Globuli oder 10 nehmen, ist nicht ganz so wichtig.
Bei Homöopathie handelt es sich um eine behandelnde Therapie, tritt eine Besserung ein, so sollten Sie die Medikamenteneinnahme einstellen. Anders bei der Biochemie: Je akuter eine Beschwerde, desto häufiger können Sie die Salze einnehmen. Viele Anwendungen von Schüßler Salzen sehen eine langfristige Einnahme vor.
Die Salze der Biochemie dienen zudem auch der Prophylaxe. Übrigens können Sie beide Therapieformen meist problemlos kombinieren, sprechen Sie Ihr*en Therapeut*in einfach darauf an.
Die zwölf Schüßler Salze stellen wir Ihnen im Folgenden vor. Wenn Sie ausführliche Informationen wünschen, wenden Sie sich gerne an uns.
Nr. 1 Calcium fluoratum
Calcium fluoratum ist das Salz des Bindegewebes, der Gelenke und Haut. Sein Wirkprinzip: Es verleiht Weichheit, wenn das Gewebe zu hart und Härte und Elastizität, wenn es zu weich ist. So unterstützt es das Gewebe, elastisch zu bleiben und hilft, schützende Körperhüllen aufzubauen. Standardpotenz: D12.
Nr. 2 Calcium phosphoricum
Calcium phosphoricum ist das Salz der Knochen und Zähne, wir haben davon am meisten im Organismus: 95 Prozent der Mineralsalze ist Calcium phosphoricum. Es hilft bei Regeneration und Aufbau von Blut und Zellen sowie bei der Bildung von Knochen. Es beruhigt das Herz und entspannt die Muskulatur. Standardpotenz: D6.
Nr. 3 Ferrum phosphoricum
Ferrum phosphoricum ist das Salz des Immunsystems. Es gilt als “Arnica der Schüßler Salze", Sie können es als Erste-Hilfe-Mittel bei Quetschungen, Verstauchungen, Blutergüssen und im ersten Stadium einer Krankheit einsetzen sowie bei Entzündungen, Verbrennungen und Sonnenbrand. Standardpotenz: D12.
Nr. 4 Kalium chloratum
Kalium chloratum ist das Salz für das zweites Entzündungsstadium und der Schleimhäute, es hilft bei Husten, beim Aufbau von Fasern und bei Entgiftung. Sie unterstützen damit Drüsen und Bronchien. Standardpotenz: D6.
Nr. 5 Kalium phosphoricum
Kalium phosphoricum, das Salz der Nerven und Psyche sowie das Mittel der Energie wirkt gut bei Erschöpfungszuständen, auch bei der Regeneration. Sie können es u.a. einsetzen bei Mundgeruch, Zahnfleischbluten, aber auch bei Ängstlichkeit und Weinerlichkeit, es wirkt kräftigend und stärkend und bildet quasi eine Art „Schutzschild“ gegen Stress. Standardpotenz: D6.
Nr. 6 Kalium sulfuricum
Kalium sulfuricum gilt als Salz des Zellinneren und für das dritte Entzündungsstadium, wenn Aussonderungen klar sind. Es hilft der Zelle dabei, Sauerstoff zu transportieren und steht in Zusammenhang mit der Pigmentierung der Oberhaut. Sie können es bei Völlegefühl nach dem Essen verwenden. Es regt die Lebertätigkeit an und hat entgiftenden Charakter. Standardpotenz: D6.
Nr. 7 Magnesium phosphoricum
Magnesium phosphoricum, das Salz der Muskeln und Nerven, hilft bei Krämpfen, Periodenschmerzen und Schlafstörungen. Verwenden Sie es bei akuten Beschwerden und abends vor dem Schlafengehen als „Heiße 7“: Lösen Sie dazu zehn Tabletten in abgekochtem, heißem Wasser auf und trinken Sie die Lösung schluckweise. Für viele Menschen ist die “Heiße 7” die erste Erfahrung mit Schüßler Salzen. Standardpotenz: D6.
Nr. 8 Natrium chloratum
Natrium chloratum, auch das Salz des Flüssigkeitshaushaltes genannt, reguliert den Säure-Base-Haushalt. Es ist das Hauptmittel bei Heuschnupfen, kann Ihnen auch bei wässrigem Schnupfen helfen sowie trockenen Schleimhäuten, trockenen Augen und trockener Haut. Standardpotenz: D6.
Nr. 9 Natrium phosphoricum
Natrium phosphoricum, das Salz des Stoffwechsels, hilft, den Stoffwechsel von Säuren zu regulieren und unterstützt bei ihrem Abbau. Verwenden Sie es bei Sodbrennen, Pickel und Mitesser sowie Rheuma. Standardpotenz: D6.
Nr. 10 Natrium sulfuricum
Natrium sulfuricum gilt als das Salz der Ausscheidung. Vielleicht kennen Sie die Verbindung als "Glaubersalz" zum Abführen beispielsweise vorm Fasten. Nach der Lehre Schüßlers entgiftet es Galle, Dickdarm und Leber. Setzen Sie es u.a. ein bei geschwollenen Beinen oder Händen oder generell bei Verdauungsstörungen: Es reguliert die Darmtätigkeit bei Verstopfungen und Blähungen. Standardpotenz: D6.
Nr. 11 Silicea
Silicea ist das Salz der Haare, Haut und des Bindegewebes. Es hilft Knochen und Knorpel wieder neu aufzubauen, soll Bindegewebe festigen und Säuren binden. Es reguliert die Drüsentätigkeit, die Biochemie empfiehlt es daher u.a. bei Falten, Hand- und Fußschweiß. Standardpotenz: D12.
Nr. 12 Calcium sulfuricum
Calcium sulfuricum, das Salz der Gelenke, baut Eiweiß ab und macht Bindegewebe durchlässig. Sie können es bei Mandelentzündungen, Abszessen (vor allem wenn sie mit Eiter verbunden sind) oder Rheuma einsetzen oder um den Fortgang eines Prozesses zu unterstützen. Standardpotenz: D6.
Wir stellen Ihnen hier einige Bücher vor, die Ihnen das Thema Schüßler Salze und Biochemie nach Dr. Schüßler noch näher bringen.
Günther H. Heepen:
Schüßler Salze: Das Basisbuch
Diese kleine Übersicht ist perfekt geeignet für den Einstieg ins Thema. Der Autor erklärt alle Salze kurz, beschreibt einige Krankheitsbilder und empfiehlt, was zu tun ist.
Gibt es auch als Kurzversion für die schnelle Mittelauswahl: Schüssler Salze GU Kompass Gesundheit
Günther H. Heepen:
Maxi Quickfinder Schüßler Salze
Die Krankheitsbilder sind in Körperbereiche unterteilt, Sie können sich anhand einiger Fragen zum richtigen Mittel durch blättern. Zusätzlich empfiehlt der Autor weitere kleine „Hausmittel“.
Günther H. Heepen:
Schüßler-Kuren Heilanwendungen mit den 12 Salzen
Der Autor stellt Kuren vor, die auf seinem reichen heilpraktischen Erfahrungsschatz basieren. Sie können damit sowohl Ihr Wohlbefinden allgemein stärken als auch Beschwerden von Kopf bis Fuß gezielt heilen.
Karoline Dichtl:
Schüßler Salze und Homöopathie erfolgreich kombinieren
Die Heilpraktikerin Karoline Dichtl erklärt in diesem Buch, wie wirkungsvoll die Kombination aus Schüßler-Salzen und Homöopathie sein kann und wie sich die besten Ergebnisse aus beiden Heilmitteln erzielen lassen.
Thomas Feichtinger:
Schüßler Salze fürs Leben
Dieses familienfreundliche Kompendium ist als Begleiter für alle Lebenslagen gedacht. Aufgebaut nach einzelnen Lebensphasen und -situationen bietet der Autor eine theoretische Einführung und einen umfangreichen Anwenderteil mit vielen Info-Kästen und Tabellen zum schnellen Nachschlagen.
Margit Müller-Frahling und Birte Kasperzik:
Biochemie nach Dr. Schüßler Grundlagen – Praxis – Antlitzanalyse
Fachlich fundiert und mit Praxiserfahrung kombiniert, liefern die Autorinnen Grundlagen und Aufbauwissen. Extra: über 1000 Einnahme-Pläne geben rasche Orientierung.
Margit Müller-Frahling und Birte Kasperzik:
Biochemie nach Dr. Schüßler Ergänzungsmittel
Die Autorinnen liefern wichtige Aspekte für die Auswahl eines Ergänzungsmittels. Sie beschreiben neue und bewährte Anwendungen für jedes Ergänzungsmittel sowie aktuelle Anwendungsempfehlungen von Kombinationen aus Ergänzungsmittel und Basissalz.
Fazit: Schüßler Salze
Schüßler Salze bieten eine einfache Form der Anwendung, die sich gut zur Selbstmedikation eignet. Das Prinzip und die Funktion der zwölf Haupt-Salze sind verständlich und nachvollziehbar. Sie eignen sich auch für Schwangere, Babys, Kleinkinder und Kinder, da sie keine Nebenwirkungen haben. Zudem zeigen sie keine bekannten Wechselwirkungen und Sie können sie daher auch gut mit anderen komplementären Therapien oder auch Schulmedizin kombinieren.
Haben Sie Fragen? Sprechen Sie uns an, wir helfen Ihnen gern weiter.
Möchten Sie noch mehr wissen?
Lesen Sie hier das Interview mit unserer Schüßler-Salze-Expertin Karin Mahler.